Qualitätspolitik

Qualitätspolitik 2024

Im 74. Jahr der Vereinsgeschichte liegen die Aufgaben des Güteschutz Beton unverändert darin, verlässliche Informationen über die Qualität von Betonteilen zu erzeugen, die Verwendern, Bauherren, Baubehörden und ebenso den Herstellern gleichermaßen dienen und ein sicheres, dauerhaftes und hochwertiges Bauen mit Betonteilen ermöglichen.
Das Deutsche Baurecht ist in den vergangenen Jahren so unübersichtlich und schwierig geworden, dass es auch für institutionelle Baubeteiligte sehr schwierig ist, die Verknüpfungspunkte zu Betonteilen als Bauprodukte zu identifizieren, und dabei die nationalen Besonderheiten zielsicher bei der Vergabe von Leistungen, der Produktion von Betonteilen und bei deren Verwendung zu beachten. Hierzu wollen wir mit unserer Arbeit beitragen.

Zusätzlich halten überall in der Bauindustrie Fragen Einzug, die sich mit der Nutzung von Ressourcen, dem Umgang mit Energie, und auch der Wiederverwendbarkeit beschäftigen. Damit wir auch in diesen Feldern verlässliche Informationen bereitstellen können, haben wir  unsere Satzung in 2022 ergänzt, und alle zukunftsrelevanten Themen, die erkennbar sind, in unseren Vereinszweck ergänzt. Damit können sie durch uns im gemeinsamen Interesse der Hersteller, Verwendern, Planer und Behörden bei der Zertifizierung aufgegriffen werden.

Zu dieser für uns neuen, zukunftsorientierten Ausrichtung, die den uns erreichenden Anfragen aus dem Kreis der Baubeteiligten Rechnung trägt, stehen die formalen Anforderungen von Stellen wie z.B. der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAKKS), denen wir uns unterwerfen müssen, in starkem Widerspruch. Wir gehen zielgerichtet dazu über, juristische Mittel zu ergreifen und haben die Erfahrung gemacht, dass diese wirken. Nur dadurch können wir dem Gebaren der DAKKS, das aus unserer Sicht einer Allmachtsfantasie gleicht, erfolgreich gegenübertreten und uns gegen ungerechtfertigte Anforderungen aus diesem Umfeld erfolgreich zur Wehr zu setzen.

Wir werden auch weiterhin bei unserer Tätigkeit den gesetzlich vorgegebenen Rahmen für unsere Überwachung und Zertifizierung einhalten, und gleichzeitig formale Forderungen, deren Fundament nicht darin verankert ist, abwehren und gegen die Eigenständigkeit der Verdichtung formaler und bürokratischer Forderungen durch übergeordnete Organisationen und Institutionen vorgehen.

Die Gründung des Güteschutz Beton erfolgte im Jahr 1950 auch, damit die Überwachung und Zertifizierung von Betonteilen privatwirtschaftlich, unabhängig und neutral organisiert wird und frei bleibt von bürokratisch belastetem, staatlichen Handeln. Diesen Anspruch gilt es nach wie vor zu erfüllen.

Unsere Position soll für die Fertigteilindustrie, Kunden, Auftraggeber, Fachöffentlichkeit und interessierte Kreise daran zu erkennen sein, dass wir offene Information auf technisch hohem Niveau pflegen. Dafür betreiben wir sechs separate, eigenen Internetplattformen, auf denen wir unterschiedliche Informationen veröffentlichen, Beleg hierfür ist die Veröffentlichung unserer Qualitätspolitik.

Unser Anspruch ist die Fortsetzung des historischen Auftrags seit den Anfängen des Güteschutz im Jahr 1950, in dessen Mittelpunkt immer eine Kultur der offenen Kommunikation mit den Auftraggebern und den Verwendern von Betonteilen gestanden hat.

Indem wir besser sind, können Hersteller dokumentieren, dass sie besser sind und ihren Kunden Vorteile bieten.

Besser bedeutet nicht billiger, und so werden wir uns an keinen Preisunterbietungen bei der Fremdüberwachung und Zertifizierung beteiligen.
Wir lehnen es ab, Einnahmen durch Materialprüfungen zu erzielen. Wir veranlassen ausschließlich Materialprüfungen, die erforderlich sind, und die in dafür von uns zugelassenen externen Prüfstellen erfolgen.

Unabhängigkeit und Neutralität sind hohe und verlässliche Güter, die ihren Preis wert sind, ebenso wie Kompetenz, Außendarstellung, Entwicklung und Technologie.
Aktiver und passiver Einflussnahme von Konzernen erteilen wir eine Absage und haben Schutzmaßnahmen dagegen implementiert.

Unabhängigkeit und Neutralität sind hohe und verlässliche Güter, die ihren Preis wert sind, ebenso wie Kompetenz, Außendarstellung, Entwicklung und Technologie.

Aktiver und passiver Einflussnahme von Konzernen erteilen wir eine Absage und haben Schutzmaßnahmen dagegen implementiert.

  1. Stabilität und Unabhängigkeit
    Güteschutz Beton ist seit 74 Jahren ein eingetragener Verein.
    Als Verein hat der Güteschutz Beton keine Inhaber, Gesellschafter oder Anteilseigner.Er kann nicht verkauft werden und verfügt damit über eine Struktur, die eine größtmögliche Stabilität vor äußeren Interesseneinflüssen bietet. Seine Unabhängigkeit kann von niemandem aus kommerziellen oder politischen Gründen beeinflusst werden.Die Stabilität und die Unabhängigkeit des Güteschutz wird jährlich durch einen Wirtschaftsprüfer sowie einen Fachausschuss zur Sicherung der Unparteilichkeit (FaSU) überprüft. Seit 2019 weisen wir freiwillig die Unabhängigkeit von Konzernen alle zwei Jahre nach, die aktuelle Bestätigung ist aus 2024: Bestätigung unserer Unabhängigkeit von Konzernen. Gegenüber Herstellern von Bauprodukten, Anwendern, Kunden sowie Planern und Baubehörden ist der Güteschutz Beton unabhängig und neutral.Damit auf den Güteschutz Beton und seine erteilten Zertifikate auch in Zukunft für Alle an der Verwendung und der Herstellung von Betonerzeugnissen und Bauprodukten Beteiligten Verlass ist, wird die Rechtsform des eingetragenen Vereines fortwährenden Bestand haben.
    Diese Rechtsform nimmt sämtliche Zertifizierungstätigkeiten eigenständig wahr.
  2. Aufgabenbereich:
    Güteschutz Beton ist auf die Überwachung und Zertifizierung von Bauprodukten spezialisiert. Den Schwerpunkt bilden dabei Betonfertigteile, Betonwaren und Gesteinskörnungen.Zur Durchführung seiner Aufgaben verfügt der Güteschutz Beton über nationale und europäische Anerkennungen durch das Deutsche Institut für Bautechnik, Berlin (DIBt), sowie eine Akkreditierung durch die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAKKS).Änderungen des Baurechtes sowie die Herausgabe von neuen technischen Regeln können Erweiterungen der Anerkennungen des Güteschutz Beton erforderlich werden lassen.Die Aufgaben des Güteschutz werden verfolgt ohne eine Bevorzugung von Produktbereichen oder Herstellern/ Mitgliedern.Durch regelmäßige Rundschreiben werden die Hersteller über Änderungen in Normen und technischen Regeln, die für ihre Produktion und für unsere Zertifizierung zu beachten sind, informiert. Auch über Änderungen in unserer Arbeitsweise und über unsere technischen Weiterentwicklungen informieren wir über unsere Internetseiten.Die Liste der zertifizierten Hersteller, die seit 73 Jahren Erkennungsmerkmal des Güteschutz Beton ist, wird fortwährend weitergeführt und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Sie beinhaltet die Übersicht über die Hersteller und die Produktgruppen, in denen Zertifikate erteilt worden sind. Ergänzt werden die zugänglichen Informationen durch ein online-Archiv www.certchain.eu über den neuen Zertifikatstyp, der die Rolle von Betonteilen in der zirkulären Wertschöpfung bestätigt.
  3. Qualität der Tätigkeit, Akkreditierung und DAKKS
    Unsere Arbeitsweise soll dauerhaft und verlässlich geprägt sein.
    Unser Qualitätsmerkmal besteht darin, regelmäßig Innovationen zu entwickeln und einzuführen, um unseren zertifizierten Herstellern und deren Kunden Zertifizierungsinformationen bestens aufbereitet zur Verfügung zu stellen. Hierfür definieren wir regelmäßig neue Arbeitsweisen, dazu zählte in 2022 die Einführung und Verwendung von www.certchain.eu als online-Archiv für Zertifikate über Betonteile als Rohstoff in der zirkulären Wertschöpfung (CertChain-Zertifikate).Akkreditierung ist als Voraussetzung für notifizierte Stellen etabliert und stellt daher keine Mehrwert oder Nutzen dar.Sie ist nicht einmalig, sondern lediglich ein Mindestniveau der Nachweisführung für Zertifizierungsstellen. Als Instrument, um gegenüber der Fachöffentlichkeit Verlässlichkeit und Handlungsstärke nachzuweisen, ist die Akkreditierung nicht geeignet. Eine positive Rückmeldung aus den interessierten Kreisen hierüber konnten wir seit 2012 nicht verzeichnen. Eine freiwillige Akkreditierung betreiben wir in einigen wenigen verbliebenen Produktbereichen aus Gründen der Gleichheit zwischen aktiven Marktbegleitern, die ebenso verfahren.Zusätzlich erweist sich die Akkreditierung als aufwändige Herausforderung, der wir uns jedes Jahr stellen müssen. Zeit, die wir früher mit der Überwachung der Industrie im Sinne der Qualitätsüberprüfung verbracht haben, müssen wir nun dafür aufwenden, den immer weiter steigenden Anforderungen und den Auflagen der DAKKS gerecht zu werden.
    Die daraus hervorkommenden Resultate ihrerseits erschweren die Überwachung und die Zertifizierung, ein Nutzen für uns oder für Außenstehende ist seit langer Zeit nicht vorhanden.Unser Qualitätssystem nutzen wir, um

      • es der DAKKS zu zeigen,
      • es an Änderungen, die der DAKKS einfallen, anzupassen,
      • es gegen Allmachtsphantasien der DAKKS zu verteidigen
      • Rückverfolgbare Transparenz und Unparteilichkeit in unseren Abläufen sichtbar zu machen

    Für die Unterstützung bei Entwicklungsprozessen, der Modernisierung von Abläufen und für die Stärkung der Bedeutung unserer Zertifikate erweist sich der formale Rahmen, der von Jahr zu Jahr durch zusätzlich entstehende DAKKS-Anforderungen immer weiter zugenommen hat, als nicht geeignet.

    Wir verwenden unser Qualitätssystem nicht, um Innovationen zu entwickeln, sondern führen kontinuierlich fortschrittliche Arbeitsweisen ein und passen das Qualitätssystem anschließend daran an.

    Es ist erwiesen, dass, in einer Zeit, in der das Ministerium für Bauen und Wohnen NRW aufruft, Kostentreiber im Bauwesen zu melden, es sich bei der DAKKS um einen erheblichen Kostentreiber im gesamten Bauwesen handelt. Demgegenüber ist die dargelegte historische Zielstellung des Güteschutz, eine schlanke, glaubwürdige und eigeninitiativ betriebene Fremdüberwachung der Industrie, der Gegenpol.

  4. Umsetzung der Qualität
    Die Umsetzung der Aufgaben kann in der angestrebten, hohen und fehlerfreien Qualität nur mit qualifizierten und motivierten Mitarbeitern erfolgen.Hierfür setzen wir eigenes Personal sowie uns gut und lange vertraute, externe Mitarbeiter ein. Regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen sind für uns selbstverständlich.Die für unsere Arbeit erforderlichen Mittel werden zur Verfügung gestellt und regelmäßig im Hinblick auf ihre Eignung und Funktion in Frage gestellt und erneuert. Auch ein optimales Arbeitsumfeld trägt dazu bei, eine hochwertige Zertifizierungsarbeit zu leisten.In der eigenständigen Weiterentwicklung von EDV-Hilfsmitteln wie Datenbanken und Überwachungsberichten sehen wir die besten Chancen, um unsere Arbeit sicher und erfolgreich zu betreiben und eine Abgrenzung gegenüber anderen Zertifizierern zu schaffen.Qualität bedeutet für uns hohe Präsenz in der öffentlichen Wahrnehmung unserer Zertifizierungsergebnisse.Die größte Herausforderung bei der Umsetzung der Qualität unserer Arbeit sind die laufenden Änderungen unseres QM-Systems und der internen Abläufe, die sich aus den Feststellungen der DAKKS-Audits ergeben. Durch die für die Akkreditierung gebundenen, personellen Ressourcen sehen wir eindeutig ein fortwährendes Hemmnis bei der Umsetzung der von uns und den Anwendern von Betonteilen gewünschten Qualität unserer Arbeit. Qualität ist durch Abhängigkeit immer gefährdet, daher haben wir unsere Abhängigkeit gegenüber der DAKKS in unserer Analyse der verbundenen Stellen auch als sehr kritisch bewertet. Weil davon alle notifizierten Stellen betroffen sind, handelt es sich jedoch um eine kollektive Abhängigkeit.
  5. Öffentliche Wahrnehmung
    Es ist seit 74 Jahren unser Auftrag, für unser Gütezeichen und damit für die Qualität von Betonteilen zu werben. Hierfür wurden von Beginn an Listen der zertifizierten Hersteller, damals genannt Liste der Gütezeicheninhaber, der Öffentlichkeit für die Auswahl ihrer Lieferanten zur Verfügung gestellt. Diesem Auftrag sind wir auch heute verpflichtet.In frei zugänglichen, elektronisch verfügbaren online-Informationen für alle am Bau Beteiligten und Interessierten sehen wir die einzige Möglichkeit, für die Qualität des Güteschutz Beton und der durch uns zertifizierten Betriebe zu werben.
    Aus diesem Grund betreiben wir aktuell sechs unterschiedliche Internetseiten:
    www.gueteschutz-beton.de
    www.certcheck.de
    www.certpoint.de
    www.certfix.de
    www.zero-slump.de
    www.certchain.de
    Jede für sich bedient einen speziellen Informationszweck. Das angestrebte Vertrauen in die von uns erteilten Zertifikate werden wir auch weiterhin durch eine offene Kmmunikation unserer Arbeitsweise stärken. Ein spezielles Informationsangebot („Infoblatt für Auftraggeber“) richtet sich an Auftraggeber, Planer und Bauherren und soll in verständlicher Form über fachliche Fragestellungen informieren:https://gueteschutz-beton.de/informationen-fuer-auftraggeber/Wichtige Dokumente, wie z.B. das Verzeichnis Betonteile geben wir gemeinsam mit dem Güteschutz Rheinland-Pfalz und dem Güteschutz Hessenbeton heraus. Alle gemeinsamen Dokumente sind am Layout erkennbar.Öffentliche Kommunikation stärkt und bildet Vertrauen. Daher gibt es keinen separaten Mitgliederbereich.
  6. Engagement
    Durch Werbeanzeigen in kleineren Zeitschriften von Düsseldorf unterstützen wir lokales Engagement. Unsere Mitarbeiter sind in der Fortbildung als Referenten und Dozenten für verschiedene Organisationen unterstützend aktiv, z.B. dem AWZ Kreuztal, der TH Köln, der Bergischen Universität Wuppertal und der GFW Bau, Dortmund
  7. Gleichbehandlung
    Es ist im Selbstverständnis des Güteschutz enthalten, dass weder natürliche noch juristische Personen aufgrund von politischen, territorialen, emotionalen, subjektiven oder anderen Beweggründen durch den Güteschutz Beton diskriminierend behandelt werden.Daher weisen wir hiermit eindeutig darauf hin, dass unsere Überwachungs- und Zertifizierungstätigkeit auch von Unternehmen in Anspruch genommen werden kann, die nicht Mitglied des Güteschutz Beton sind oder werden möchten
  8. Beschwerden, Kritik, Vorschläge
    Wir ermuntern alle interessierten Kreise ausdrücklich, sich mit Beschwerden, Kritik und Vorschlägen direkt an unser unabhängiges Kontrollgremium zu wenden:Unser Fachausschuss zur Sicherung der Unabhängigkeit ist unter folgender Emailadresse zu erreichen:
    fasu@gueteschutz-beton.deDüsseldorf, 20. April 2024Dr.-Ing. Stefan Zwolinski
    Geschäftsführer
    Leiter der Zertifizierungsstelle